Umwelt- und Klimaschutz

Projekt "Rehkizrettung" 2022
In unserer Umwelt-AG der Stellbergschule ist es uns ein besonderes Anliegen, die Ideen und Wünsche der Kinder ernst zu nehmen. Letztes Jahr wurde von einer Schülerin der Umwelt-AG der dringende Wunsch geäußert, sich für die Rettung von Rehkitzen einzusetzen, wenn im Frühjahr die Wiesen gemäht werden.
Diese Idee nahm Formen an, ein Projekt entstand. Nach vielen Gesprächen war folgendes geplant: Der TÜV Hessen stellt eine Drohne mit Wärmebildkamera und einen Piloten. Die Firma SHIFT hat ebenfalls einen Drohnenpiloten mit einer Drohne, genauso wie ein Elternteil unserer Schule sich als Pilot bereit erklärt hat.
Zuerst wurde eine Kooperation mit dem Biohof Koch aus Homberg abgesprochen, weitere Gespräche mit anderen Landwirten in der Umgebung wurden geführt. Zu Beginn der Saison hatten wir schließlich eine Kooperation mit drei hauptberuflichen Landwirten (Frese aus Mörshausen, Vaupel aus Oberbeisheim, Koch aus Homberg) mit Milchviehwirtschaft und vier nebenberuflichen Landwirten (Fröhlich aus Remsfeld, Trieschmann und Gröschner aus Welferode, Grede aus Caßdorf).
An diesem Punkt brauchten wir noch weitere Helfer, die Lust hatten, uns kurzfristig früh morgens von Sonnenaufgang (also spätestens 5 Uhr) bis ca. 7:30 Uhr zu unterstützen, indem sie entweder das Kamerabild genau beobachten oder zu den Stellen laufen, an der ein Kitz gesichtet wurde und es dann mit einem Korb sichern. Die Landwirte konnten uns aus organisatorischen Gründen jeweils erst einen Tag vor dem Mähen informieren.
Bei unseren 22 Drohneneinsätzen war stets ein umfangreiches Team tätig, aus Lehrern, Eltern und Kindern. Wir waren an 19 Tagen unterwegs (manchmal mit zwei Drohnen an einem Tag im Einsatz) und insgesamt mit 29 aktiven großen und kleinen Helferinnen und Helfern 9 Kitze gerettet. Zum Ende der Saison konnten wir viele „mobile Kitze“ orten und das Kitzbett markieren, damit der Landwirt vor dem Mähen dieses Bereiches sicherstellen kann, dass das Kitz nicht in sein Bett zurückgekehrt ist.
Zusätzlich zu den 22 Drohneneinsätzen kamen 40 Flächen, bei denen wir mit kleinen Teams Weidestäbe mit Flatterband (Fahnen) in die Wiesen gesteckt haben, bevor gemäht wurde, um die Ricken mit den Kitzen zu vergrämen. Die Einsätze zum Stäbestecken erfolgten am Vortag abends.
Es gab drei Einsätze, bei denen die Wiesen am Nachmittag gemäht wurden. Da wir erst kurzfristig um Hilfe gebeten wurden, haben wir diese Wiesen in einer Menschenkette zu Fuß abgelaufen und nach Rehkitzen abgesucht.
Wir konnten auch die Landwirte dadurch entlasten, dass wir mit unserem Team Kontakt zu den jeweils zuständigen Jagdpächtern aufnahmen und die Mähtermine angekündigt haben.
Das gesamte Projekt war für unsere Schule so erfolgreich, dass wir im Sommer 2022 beschlossen haben, eine schuleigene Drohne für die Weiterführung des Projekts anzuschaffen, um auch in den nächsten Jahren aktiv in der Rehkitzrettung sein zu können. Das ist unserer Schule nur möglich gewesen durch die Preisgelder, die wir mit den Aktivitäten der Umwelt-AG letztes Mal beim Klimaschutzpreis gewonnen haben sowie mit weiteren Spendengeldern.
Wir sind sehr stolz darauf, dass wir das Projekt, das durch die Idee einer Schülerin angestoßen wurde, so zeitnah, erfolgreich und mit so vielen Helfern umsetzen konnten.
Besonders gelungen ist die Vernetzung, die sich entwickelt hat: Es nahmen Kinder, Eltern und Mitarbeiter der Stellbergschule, der THS, des Kindergartens Osterbach, Interessierte aus Melsungen, Mitarbeiter des TÜV Hessens und der Firma SHIFT teil.
DANKE!
Bei der Durchführung unseres Rehkitzprojekt danken wir ganz herzlich dem TÜV Hessen, der unser Projekt mit seiner Drohne und seinem Mitarbeiter Sebastian Steckel im hohen Maße unterstützt.
Ebenso danken wir ganz herzlich Carsten Waldeck und seiner Firma SHIFT für die tatkräftige Unterstützung unseres Projektes.
Ein großes Dankeschön geht auch an die VR Bank und die KSK Schwalm-Eder, die uns mit großzügigen Spendengeldern dieses Projekt mit ermöglicht sowie der Firma Raiffeisen für die Spende einiger
Weidezaunstäbe.


